Route 66 in Arizona – von Oatman bis nach Seligman

Einmal auf der Route 66 fahren und wenn es nur für ein Stückchen ist – wer träumt nicht davon, dieses Freiheitsgefühl zu erleben? Wir haben uns dieses Erlebnis auf unserem Weg zum Grand Canyon nicht nehmen lassen. Seht selbst, was wir alles erlebt haben …

Route 66

Die Route 66 – auch Mother Road genannt – ist 2.451 Meilen lang und die berühmteste Straße der USA. Damals in den 20er Jahren wurde sie als Verbindung zwischen Chicago und Los Angeles (Santa Monica) gebaut. Die Straße verläuft durch die unendlichen Weiten und vielfältigen Landschaften der Bundesstaaten Illinois, Missouri, Kansas, Oklahoma, Texas, New Mexico, Arizona und Kalifornien. Neben dem Lincoln Highway war sie eine der ersten durchgehenden Straßenverbindungen zur Westküste.

In der Kartenansicht seht ihr den Verlauf der Route 66 quer durch die USA.

Unsere Fahrt auf der Route 66

Unser Streckenabschnitt der Route 66 befindet sich in Arizona. Wir haben die Route über Oatman bis nach Seligman ausgewählt, weil dieser Teil der Route 66 sehr besonders und sehenswert sein soll. Da wir uns Las Vegas und den Grand Canyon South Rim als Ziele gesteckt haben – und die Route 66 unterhalb der beiden Ziele verläuft – hat sich diese Strecke als Fahrtweg von Las Vegas zum Grand Canyon South Rim angeboten. Zwar dauert die Fahrt über die Route 66 länger als die Fahrt über den parallel verlaufenden Highway, aber das ist es definitiv wert.

Wir sind in Joshua Tree / Yucca Valley gestartet und oberhalb des Lake Havasu auf die Route 66 gefahren. Dieser Abschnitt der Route 66 heißt Oatman Highway. Unsere Fahrt über die Route 66 hat uns durch wunderschöne einsame Landschaften und die urigen Route 66-Orte Oatman, Hackberry, Kingman und Seligman geführt. Da die Route 66 nicht mehr als Highway bzw. Schnellstraße benutzt wird, könnt ihr in aller Ruhe und ohne Verkehr die Fahrt genießen. Denn als die Interstate 40 – der wichtigste Ost-West Interstate Highway – fertiggestellt wurde, wurden viele der historischen Route 66-Dörfer wie Oatman, Seligman, Kingman oder Hackberry von der – parallel zur Route 66 laufenden – neuen Schnellstraße abgeschnitten. Dadurch wurde der Durchgangsverkehr von heute auf morgen plötzlich weniger und viele kleine Ortschaften mit ihren Tankstellen, Shops, Restaurants und Bars sind den Bach runter gegangen. Heute zieht der nostalgische Charme der Route 66 wieder viele Touristen an. Durch den wiederhergestellten regen Durchgangsverkehr können sich die überlebenden historischen Orte wie Seligman oder Kingman halten – ein Glück!

Oatman

Auf unserem Weg in die alte Goldgräberstadt Oatman (Arizona) sind wir mitten in der Pampa auf zwei Esel gestoßen. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass Oatman die Heimat der wildel Esel („Burros“) ist. Damals wurden die Arbeitstiere von ihren Besitzern freigelassen, als sie nicht mehr gebraucht wurden. Heute leben die Esel noch immer in Oatman und können von Touristen mit Karotten und Eselfutter gefüttert werden.

Oatman ist ein sehr kleines – an der Route 66 liegendes – Örtchen und erinnert stark an die alte Westernzeit. Bis zum zweiten Weltkrieg war Oatman eine Goldgräberstadt. Danach hat sich das Dorf mit dem Durchgangsverkehr der alten Route 66 finanziert. Da im Laufe der Zeit eine Umgehungsstraße gebaut wurde, finden heute fast nur noch Touristen Ihren Weg in das Dorf. Wegen dem weltweit wieder aufgeflammten Hype um die nostalgische Route 66 herrscht heute wieder reges Treiben in Oatman. Es gibt auch einige Highlights, wie Rollenspiele, in denen Wild-West Schießereien oder Postkutschen-Überfälle vorgetäuscht werden. Der Ort hat heute noch um die 120 Einwohner. Landschaftlich hat die Umgebung um Oatman einiges zu bieten. Auf eurer Fahrt werdet ihr mit tollen Aussichten belohnt.

Kingman

Weiter geht’s nach Kingman, in dessen Nähe auch gleichzeitig unser Übernachtungsziel liegt, da Kingman genau in der Mitte von Joshua Tree und dem Grand Canyon liegt. Wir übernachten in einer Airbnb-Unterkunft mitten in der Wüste im Golden Valley, ganz in der Nähe von Kingman.

Kingman hat 27.271 Einwohner und liegt am Rande der Mohave Wüste in Arizona. Nachdem im 19. Jahrhundert Gold und Silber in den umliegenden Bergen entdeckt wurde, zog es viele Menschen nach Kingman. Auch die umliegenden Minen führten bis nach dem ersten Weltkrieg zu einem stetigen Wachstum des Ortes. Heute lebt der Ort hauptsächlich vom Tourismus.

In Kingman angekommen haben wir es uns in Mr. D’z Route 66 Diner gut gehen lassen. Burger und Pommes in einem außergewöhnlichen Diner-Ambiente, wie wir es aus typisch amerikanischen Filmen kennen. Auch wenn es nicht unsere leckerste amerikanische „Fastfood“-Mahlzeit war, lohnt sich ein Besuch allein wegen der urigen Aufmachung und nostalgischen Einrichtung des Diners – nicht zu vergessen die alten Fahrzeuge auf dem Parkplatz. Bevor wir anschließend zu unserer Airbnb-Unterkunft aufgebrochen sind, haben wir einen kleinen Spaziergang durch die Straßen von Kingman gemacht und die Gegend unter die Lupe genommen.

In Kingman könnt ihr auch dem Historic Route 66 Museum einen Besuch abstatten, in dem ihr alles über die Mother Road erfahren könnt.

Seligman

Nach unserem Nächtigungsstopp nahe Kingman ging es für uns wieder auf die Route 66. Auf dem Weg nach Seligman liegt auch das kleine Route 66-Örtchen Hackberry. Von Hackberry haben wir aus Zeitgründen nur ein paar Eindrücke bei der Durchfahrt gesammelt.

Seligman ist ein kunterbuntes, schrilles und nostalgisches Route 66-Örtchen, das immerhin noch um die 456 Einwohner hat. Es nennt sich selbst die „Geburtsstätte der historischen Route 66“, was ihr auch an dem Begrüßungsschild an der Ortseinfahrt erkennen könnt.

Fazit zur Route 66

Alles in allem war ich positiv überrascht von diesem Streckenabschnitt der Route 66. Für mich waren die unendlich weiten und abwechslungsreichen Landschaften auf unserem Weg einzigartig und etwas ganz besonderes. Auf der Route 66 ist wenig los, wir konnten die Fahrt in vollen Zügen genießen und überall anhalten, wenn uns danach war. Dies wird sicherlich nicht mein letzter Ausflug auf die Route 66 gewesen sein.

Seid ihr schon mal einen Teil der Route 66 oder sogar die gesamte Strecke gefahren? Wie hat es euch gefallen und was waren eure Highlights unterwegs?

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